Für ein gutes Leben mit Diabetes ist auch eine richtige Ernährung wichtig. Wir erläutern Ihnen hier, was Sie dabei beachten sollten.
Grundsätzlich muss bei Diabetes auf nichts verzichtet werden. Früher verbreitete Regeln haben sich als unwissenschaftlich und lebensfern herausgestellt. Es gilt jedoch nach wie vor: Alles in Maßen. Kohlenhydrate können den Zuckerspiegel besonders stark beeinflussen. Sie müssen erkannt und eingeschätzt werden. Sinnvoll ist auch, die anderen Nahrungsbestandteile zu berücksichtigen. Die Kalorienzufuhr sollte Ihrem Bedarf angemessen sein, um Ihr Gewicht zu steuern.
Für alle gilt:
Essen Sie abwechslungsreich und gesund. Als besonders günstig gilt die so genannte Mittelmeerkost. Diese besteht aus viel Gemüse, wasserreichem Obst, reichlich (See-)Fisch und enthält viele Ballaststoffe, Spurenelemente, hochwertige Öle, Vitamine und Vitalstoffe. Eine ballaststoffreiche Kost mit "langsam" aufgenommenen Kohlenhydraten ist allgemein gesünder und kann beispielsweise Zuckeranstiege verlangsamen. Sie ist daher unbedingt zu bevorzugen. Fett und Alkohol sind besonders starke Kalorienlieferanten und können Übergewicht fördern. Auch sollten Sie hochwertige Fette bevorzugen (besonders Pflanzenöle).
Was tun bei Übergewicht?
Mit einer gesunden Kombination aus angepasster Ernährung und Bewegung – in Absprache mit Ihrer Ärztin/Arzt und Diabetes-Assistentin oder -beraterin – können Sie gezielt zu einem gesünderen Gewicht kommen. Bei Insulintherapie oder bestimmten Diabetesmedikamenten sind diese zu beachten und ggf. anzupassen.
Setzen Sie sich zudem ein klares und realistisches Ziel, bis wann Sie beispielsweise wieder in Ihr Lieblingskleidungsstück passen und sich wieder wohler in Ihrer Haut fühlen möchten. Führen Sie sich dieses Ziel immer wieder vor Augen.
Bringen Sie Geduld und Beharrlichkeit auf, um Ihr Ziel zu erreichen. Sich von Gewohnheiten zu trennen, und das ist bei einer Ernährungsumstellung wichtig, ist in der Regel schwieriger umzusetzen, als Sie denken. Versuchen Sie, Ihre Motivation zu behalten, durchzuhalten und nicht zu scheitern. Bei Problemen kann auch eine qualifizierte Beratung (Diabetesberater*In, Diätassistent*In) helfen. Und bei einer allzu schnellen Abnahme droht der bekannte Jo-Jo-Effekt.
Gibt es Dinge, die Diabetiker auf keinen Fall essen sollten?
Wie oben bereits festgestellt sind für Menschen mit Diabetes dieselben Grundzüge der Ernährung wie für Stoffwechselgesunde günstig und zu empfehlen. Spezielle diätetische oder „für Diabetiker geeignete“ Lebensmittel bringen ihnen im Regelfall keinen besonderen Nutzen, kosten unnötig Geld und werden nicht mehr empfohlen. Dazu gehören auch Zuckerersatzstoffe wir Xylit („Xucker“), Fruchtzucker o.ä..
Traubenzucker, zuckerreiche Limonaden oder ähnliche Lebensmittel, die den Einfachzucker Glukose oder auch Haushaltszucker enthalten, lassen den Zucker im Körper schnell und stark ansteigen. Im Falle einer Hypoglykämie (Unterzucker) können diese einen Notfall verhindern. Sonst sind sie nicht empfehlenswert.
Was sollte man essen?
Jeder Nährstoff hat eventuell besondere Aufgaben und wichtige Funktionen im Körper. Daher ist es sinnvoll, die Ernährung richtig und ausgewogen zusammenzustellen und dabei Ballaststoffe, Vitamine, und Spurenelemente zu berücksichtigen. Daher wird auch allen Menschen mit Diabetes eine ausgewogene Ernährung empfohlen, wie sie zum Beispiel die Mittelmeerkost darstellt.
Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich einen individuellen Ernährungsplan von einer Diabetesassistent*In, Diabetesberater*In oder Ernährungsberater*In erstellen, beispielsweise in Ihrer Diabetespraxis. Dabei können auch Ihre individuellen Bedingungen wie Stoffwechsellage, Unverträglichkeiten, Allergien, Beruf, Alltag und Aktivitäten berücksichtigt werden.
Insulin kann auch dick machen
Kohlenhydrate aus der Nahrung werden im Körper zu Glukose abgebaut und in die Blutbahn aufgenommen. Insulin ermöglicht. dass der Körper sie auch zur Energiegewinnung nutzen kann. Deshalb müssen viele Menschen mit Diabetes (besonders die mit Typ 1) angepasst an die Kohlenhydrate das Insulin zu den Mahlzeiten spritzen. Auch zur Steuerung der Zuckerfreisetzung aus den Reserven (v.a. in der Leber) wird Insulin benötigt. Unser Körper braucht grundsätzlich Insulin, um überleben zu können. Wenn wir allerdings mehr Nahrung bzw. Kohlenhydrate zu uns nehmen als wir benötigen, muss dazu, um den Zucker konstant zu halten, auch mehr Insulin verabreicht oder aus der Bauchspeicheldrüse abgerufen werden. Dann macht uns jedoch korrekterweise nicht das Insulin dick, sondern ein „Mehr“ an Nahrung.