Therapie des Diabetes
Früher hatte die Diagnose eines Diabetes die Bedeutung eines Todesurteils. Die mittlere Überlebenszeit eines Typ-1-Diabetes betrug vor der Entdeckung und Einführung von Insulin in die Behandlung eines Typ-1-Diabetes wenige Monate. Doch auch ein unbehandelter Typ-2-Diabetes verursachte und verursacht nach einiger Zeit erhebliche Beschwerden und Komplikationen, und diese führen dann zu einem vorzeitigen Tod.
Inzwischen, genauer seit 1921, als das Insulin entdeckt und für die Behandlung nutzbar gemacht wurde, sind wir in der glücklichen Lage, einen Typ-1-Diabetes wirksam zu behandeln. Durch eine Normalisierung der Stoffwechselfunktionen und Vermeidung von Komplikationen ist dann auch eine weitgehende oder völlige Normalisierung der Lebensdauer zu erreichen. Und auch bei einem Typ-2-Diabetes ist durch Lebensführung und eine gezielte und umfassende Behandlung der speziellen Risiken ebenfalls eine weitgehende Lebensqualität und Lebensdauer erreichbar.
Für beide Diabetesformen gilt, dass sie umfassend und ganzheitlich behandelt werden müssen. Nur eine Therapieform reicht nicht. Umfassend bedeutet, dass Schulung, Ernährung, Bewegung, Selbstkontrolle und Medikamente (Tabletten oder Spritzen, eventuell oder - bei Typ-1-Diabetes obligat – Insulin) zusammen erst eine sinnvolle und wirksame Behandlung darstellen. Je nach der speziellen Situation einer jeden betroffenen Person sollten diese einzelnen Komponenten ganz im Vordergrund stehen. Dazu gehört dann auch eine spezialisierte Betreuung durch diabetologische Fachpersonen. Denn diese können dabei helfen, sich dann auch speziell den bedeutsamen Risiken zu widmen.
Autor: Dr. Albrecht Dapp, Diabetologe DDG