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Fachbeirat Diabetes – wichtiges Organ zur politischen Einflussnahme in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg gibt es seit sieben Jahren den „Fachbeirat Diabetes“. Unterschiedlichste Experten und Institutionen wie Krankenkassen und Landesverbände treffen sich zweimal im Jahr und ringen um das Ziel den Diabetes mellitus Typ 2 und sein Risiko mitsamt der Folgeerscheinungen zu reduzieren. Doch auch andere Themen werden dort bearbeitet. Unser Verein ist ebenfalls dort vertreten und setzt sich für alle Menschen mit Diabetes ein. Dr. Albrecht Dapp berichtet.

Seit genau sieben Jahren gibt es in Baden-Württemberg eine Institution, um die uns andere Bundesländer beneiden. Denn regelmäßig zweimal im Jahr treffen sich Mitglieder aus Medizin (Diabetologen), Wissenschaft (Universitäten), Krankenkassen, Kommunalen Landesverbänden, öffentlichem Gesundheitsdienst (Landesgesundheitsamt, Kreisgesundheitsämter, Landesärztekammer, Kassenärztlicher Vereinigung), anderen Ministerien und der Diabetes-Selbsthilfe als „Fachbeirat Diabetes“ zur Beratung des Sozialministeriums und der Landesregierung. Eine große Runde also! Sie hat dabei zunächst den „Rahmenplan zur Umsetzung des baden-württembergischen Gesundheitsziels „Diabetes mellitus Typ 2 Risiko senken und Folgen reduzieren“ weiterentwickelt und in konkrete Stellungnahmen und Maßnahmen umgesetzt. Inzwischen bearbeitet sie auch weitere wichtige Themen rund um den Diabetes. Vorlagen an das Landeskabinett, Stellungnahmen an Bundesbehörden, an die Öffentlichkeit und Institutionen gerichtete Arbeitspapiere sind die Ergebnisse dieser Arbeit, nicht dagegen eigene Maßnahmen. Zur Arbeit werden auch eigens Arbeitsgruppen gebildet. Auch der Typ-1-Diabetes und der Schwangerschaftsdiabetes sind im Blick.  

Beispiele für die in den letzten Jahren bearbeiteten Themen sind: 

• Diabetes- Arbeitsgruppen in den Kommunalen Gesundheitskonferenzen  
• Zweitmeinung vor geplanter Amputation bei diabetischem Fuß
• Sicherung der stationären und ambulanten Diabetesstrukturen und Diabetesversorgung 
• Vermeidung der Ketoazidose bei Diabetesmanifestation
• Gestationsdiabetes: Organisation von Nachsorgemodellen
• Umsetzung der Nationalen Diabetesstrategie
• Prävention des Typ-2-Diabetes 
• Stellungnahme zur „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten

Erster Vorsitzender des Fachbeirats war Dr. Wuthe aus dem Sozialministerium, der eine Anregung der ADBW auf deren Strategietagung im Januar 2013 aufgriff und diese im Sozialministerium durchsetzte. Sein Nachfolger, Herr Schmolz, ist inzwischen von Frau Merkt-Kube abgelöst. Ihr Stellvertreter ist Prof. Reinhard Holl (Uni Ulm). Vom DBW haben Helga Dressler, Elke Brückel, und Heidi Gruber mitgearbeitet, aktuell ist Dr. Albrecht Dapp dort unser Vertreter.   

Beurteilt man die Ergebnisse dieser sieben Jahre, so ergibt sich eine zwiespältige Sicht. Einerseits bietet der Fachbeirat die Chance, sich zu den Diabetesproblemen auf Augenhöhe zu begegnen und auszutauschen, andererseits ist dieses Verhandeln auf Augenhöhe – in Abhängigkeit von den jeweiligen Personen - manchmal schwierig. Manchmal ist es ein zähes Ringen und träges Handeln, das gelegentlich auch in ein vergebliches Ringen mündet. Dies haben wir beim hoffnungsvoll begonnenen Projekt eines Zweitmeinungsverfahrens beim DFS erfahren müssen, denn es scheiterte trotz des von den Kassen unbestrittenen Verständnisses dennoch an der Finanzierung. Dennoch ist der Fachbeirat ein wirksames Instrument, in welchem die wichtigen Diabetes-politischen Fragen den Institutionen und Organisationen präsentiert werden können. Dafür ist ein langer Atem nötig.

Albrecht Dapp