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Typ-2-Medikamente mit positivem Nebeneffekt

Gliflozine können vor Gicht schützen

Präparate, die ein Gliflozin enthalten, sorgen dafür, dass der Blutzucker sinkt. Laut der Auswertung der Daten von knapp 300.000 Typ-2-Diabetikern können diese Wirkstoffe aber auch vor Gicht schützen.

 

Seit ihrer Zulassung im Jahr 2012 senken Gliflozine den Blutzucker, in dem der Transport von Zucker aus dem Harn ins Blut verhindert wird und stattdessen mit dem Urin ausgeschieden wird. Wirkstoffe wie Dapagliflozin (Forxiga®), Empagliflozin (Jardiance®), Ertugliflozin (Steglujan®) und Sotagliflozin (Zynquista®) zählen zu den Gliflozinen und werden auch SGLT-2-Hemmer genannt.

Harnsäure-Werte deutlich niedriger

Gliflozine schützen vor Gicht, in dem sie die Harnsäure-Werte senken. Diese Tatsache wurde anhand verschiedener Studien nachgewiesen. Welcher Mechanismus dieser Senkung zugrunde liegt, ist aber noch nicht bekannt.

Gicht für viele Diabetiker ein Problem

Erhöhte Harnsäurewerte führen zu Gicht. Deswegen wollte man testen, ob diese Medikamente tatsächlich vor Gicht schützen können. Da Gicht ein häufiges Problem von Diabetikern ist, wäre ein Schutz vor dieser Erkrankung für sie von großer Bedeutung.

Forscher der Universität von Toronto / Kanada haben dazu die Versichertendaten von 296.000 Diabetikern aus den USA ausgewertet, denen entweder ein SGLT-2-Hemmer oder ein GLP1-Antagonist wie beispielsweise Exenatid, Liraglutid, Dulaglutid oder Albiglutid verordnet wurde. GLP-1-Analoga haben im Gegensatz zu Gliflozinen keinen Einfluss auf den Harnsäurespiegel, da ein völlig anderes Wirkprinzip vorliegt.

Risiko für Gicht um 36 Prozent niedriger

Die Studienteilnehmer wurden im Durchschnitt zehn Monate nachbeobachtet. Unter denjenigen, die einen SGLT-2-Hemmer einnahmen erkrankten deutlich weniger Personen an Gicht als unter der Einnahme eines GLP-1-Analogons. Die Behandlung mit einem SGLT2-Hemmer senkte demnach das Erkrankungsrisiko um 36 Prozent.

Wie sich die Behandlung mit Gliflozinen auf diejenigen auswirkt, die bereits an Gicht erkrankt sind, wurde in der vorliegenden Studie jedoch nicht untersucht, wäre aber von großem Interesse.

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Bild: Anastasiia Ostapovych auf Unsplash

 

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