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Wie Diabetes auf die Haut geht

Äußerliche Symptome sind oft das erste Warnzeichen

Juckreiz, immer wieder Pilzinfektionen oder bräunliche Flecken auf dem Schienbein – rund jeder zweite Diabetiker beobachtet Hautveränderungen. Manchmal treten diese Zeichen auf der Haut sogar auf, bevor der Arzt Diabetes diagnostiziert.

Wie wirkt sich Diabetes auf die Haut aus? Diese Frage kann derzeit nicht restlos geklärt werden. „Vermutlich begünstigen Entzündungsprozesse, Ablagerungen von zuckerhaltigen Substanzen in der Haut und die geschwächte Immunabwehr Pilz- und bakterielle Infektionen“, so Prof. Dr. med. Claudia Pföhler aus Homburg an der Saar gegenüber der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Auf jeden Fall stehen der Diabetes und die Haut in einer engen Wechselbeziehung. Deswegen leiden sehr viele Menschen mit Diabetes an verschiedenen Hauterkrankungen.

Juckreiz manchmal Zeichen einer Nierenfunktionsstörung

Trockene, juckende Haut ist oft das erste Anzeichen für Diabetes. Der Körper versucht, den überschüssigen Zucker über den Urin auszuscheiden. Dabei trocknet er aus, worunter auch die Haut leidet und anfängt zu jucken. Wenn sich der Juckreiz nicht einmal mit Kortisonsalben lindern lässt, denkt der Arzt meistens auch an Diabetes. „Unstillbarer Juckreiz, der auf keine Therapie anspricht, ist bei Diabetikern oft auch ein Hinweis auf eine Nierenfunktionsstörung“, betont Dr. med. Cornelia Woitek aus Wurzen bei Leipzig.

Immer wieder Infektionen mit Pilzen

Unter den Achseln, in den Leisten, im Analbereich oder bei Frauen sehr häufig auch in der Scheide – Candida albicans ist der mit Abstand häufigste Erreger. Wer immer wieder unter Pilzinfektionen leidet, sollte auf jeden Fall seinen Nüchternblutzucker messen lassen. Wenn der Zucker eingestellt ist, lassen sich die Pilze gut behandeln und kommen dann auch nicht wieder. Pilzinfektionen sind also bei Diabetikern auch ein Zeichen für schlecht eingestellte Zuckerwerte.

Bräunliche Flecken am Schienbein

Bis zu sieben von zehn Diabetikern kennen sie, diese narbenähnlichen brauen runden Flecken auf dem vorderen Schienbein. „Diese Flecken sind sehr oft das erste Anzeichen eines nicht erkannten Diabetes“, erklärt Pföhler. Wer solche Flecken an Schienbeinen oder auch an den Unterarmen oder Füßen bemerkt, sollte beim Hausarzt oder Diabetologen seinen Nüchtern-Blutzucker überprüfen lassen. Normalisieren sich die Zuckerwerte, verschwinden diese Flecken wieder.

Vorsicht vor Nagelpilz

Nagelpilz ist für Menschen mit Diabetes besonders gefährlich, weil die kleinen Risse in den Nägeln, die dadurch entstehen, als Eintrittspforte für Bakterien dienen. Das kann das diabetische Fußsyndrom fördern. Etwa 15 Prozent der Diabetiker entwickeln im Laufe ihres Lebens in Folge ihrer Erkrankung schlecht heilende Wunden an den Füßen.  „Die Sanierung von Nagelpilz bei Diabetikern ist deshalb keine kosmetische Frage, sondern eine medizinische Notwendigkeit und gehört in die Hände von Fachkräften“, betont Woitek. Ärzte können die professionelle Fußpflege beim Podologen auf Rezept verordnen. Die DDG bildet eine Weiterbildung für die Behandlung von Diabetikern an. Die Berufsbezeichnung lautet dann „Podologe/Podologin DDG“.

Die Haut kontinuierlich gut pflegen

Diabetiker können aber auch selbst etwas für ihre Hautgesundheit tun. „Die tägliche Hautpflege ist essentiell“, so Woitek. Besonders eignen sich hierfür feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte mit den Inhaltsstoffen Glyzerin, Panthenol, Hamamelis, Aloe Vera, Vitamin E und Harnstoff.

Bild: ©shutterstock

 

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