"Es war wundervoll. Ich habe an beiden Barcamps teilgenommen und wünsche mir diesen Austausch so viel mehr und öfter".
Am 09.10. & 10.10.2020 fanden die ersten digitalen Barcamps des DBW - Diabetiker Baden-Württemberg e.V., unter den Namen:“diab2gether - Diabetes leben 2020 Typ 1”& “diab2gether - Diabetes leben 2020 Typ 2“ statt.
Begonnen wurde am Freitag, dem 9. Oktober, um 17:00 Uhr mit dem Augenmerk auf den Typ 1. Diabetes. Natürlich ganz Corona konform, nämlich digital. Zeitlich angesetzt waren beide Barcamps auf insgesamt vier Stunden. Als Teilnehmer an den Barcamps konnte man sich ganz einfach von einem beliebigen Standort, mit funktionierender Internet Verbindung, einloggen. Am besten funktionierte die Teilnahme, inkl. sämtlicher Funktionen, über einen Computer oder per Laptop. Wer wollte, der konnte sich in den einzelnen Sessions mit seinem Video und/ oder Audio für einen regen Gedanken- und Meinungsaustausch zu den laufenden Sessions dazu schalten. Denn das ist das Hauptziel eines Barcamps, der Austausch. Wunderbar in einem Satz zusammengefasst, wurde das “Ziel” eines Barcamps, von der Moderatorin, beider digitaler Camps, Anne S., mit den folgenden Worten “Wissen wird größer, je mehr man es teilt”.
Als kurze Information vorab, für alle die noch nichts Genaueres mit dem Begriff “Barcamp” anfangen können:
Bei einem Barcamp, geht es weder um den gemeinsamen Konsum von (alkoholischen) Getränken, noch wird gemeinsam gecampt, bzw gezeltet. Selbst wenn diese Barcamps persönlich, anstatt wie jetzt, digital, stattgefunden hätten, hätte sich grundlegend nichts an dem Ablauf verändert. Der Grundgedanke eines Barcamps ist es, sich auszutauschen. So etwas macht natürlich einen Heidenspaß in Persona, aber in diesem Jahr ging es aufgrund der weltweiten Covid-19 Pandemie und zum Schutze der Gesundheit aller vorerst nicht anders. Daher sind wir einmal mehr glücklich, dass das Internet bereits erfunden wurde und es wunderbare Mittel und Wege gibt, sich auch so über etwaige Plattformen mit oder ohne Bild und Ton, auszutauschen. Auch bei dem digitalen Barcamp des DBW e.V., wurden die Inhalte zu Beginn gemeinsam ausgewählt.
Der grobe Ablaufplan beider Barcamps wurde im Vorfeld gemeinsam erarbeitet. So gab es am ersten Tag, bei dem es hauptsächlich um den Typ 1 Diabetes ging, folgende Struktur und von den Teilnehmern ausgewählte Themen:
- Begrüßung durch Anne S. (Moderation) und Helene Klein (Vorsitzende des DBW)
- Ablauf Planung, bzw. Themenfindung der einzelnen Sessions:
- 1. Sitzungsrunde/ Session (Neue Technologien - Diabetes und Sport)
- 2. Sitzungsrunde/ Session (Diabetes Alltag unter Corona - Allergien & Pumpen)
- 3. Sitzungsrunde/ Session (Praxis wird digital - Typ F “Family & Friends”)
- 4. Sitzungsrunde/ Session (Ernährung - Diabetes & Arbeit)
- Abschlussrunde und auf Wiedersehen
Am zweiten Barcamp Tag, Samstag, dem 10. Oktober 2020, begann das digitale Barcamp um 10:00 Uhr morgens mit dem Augenmerk auf den Typ 2 Diabetes und einem ähnlichen Ablauf. So gab es stets für die Teilnehmer am Ende eines spannenden, vorab festgelegten Vortrags die Option für freie Diskussionen und regen Austausch. Sowohl wieder optional mit oder ohne Bild und Ton. Auch die stetige Möglichkeit an der Teilnahme, via Chat, war bei beiden Barcamps gegeben. Natürlich möchte ich auch die Themen und Vortrags Auswahl für Tag zwei kurz erwähnen, denn diese kann sich ebenfalls sehen lassen:
- Begrüßungsrunde durch Anne S. (Moderation) und Helene Klein (Vorsitzende des DBW)
- 1.) Neue Technologien - Dr. Lippmann Grob
- 2.) DMP Was ist das? - Dr. Noumeyra Kassa
- 3.) Diabetes und Depression - Dr. Andreas Schmitt
- 4.) Neue Medikamente - Dr. Albrecht Dapp
- 5.) Diabetischer Fuß - Dr. Wolf-Rüdiger Klare
Bevor ich ein Resümee beider digitaler Barcamps ziehe, möchte ich noch ein wenig zu den Teilnehmern erzählen: Am ersten Tag hatten wir einen regen Austausch von fast 60 Teilnehmern. Keine Sorge, in einem digitalen “Raum” konnten sich nur neun Personen gleichzeitig per Video/ Audio unterhalten. Der Rest der Teilnehmer in dieser Session oder bei dem gleichen Vortrag konnte sich im Chat unterhalten oder gespannt zuhören. Auch die neun Personen, bis auf eine Person, welche die Session führte, waren frei verfügbar und konnten jederzeit wechseln/ ausgetauscht werden. Ein freies, wenn gewünscht rotierendes Modell, ganz nach dem Motto: jeder kann (etwas beitragen), niemand muss. Es hat sehr gut funktioniert und so zu einem wunderbaren Austausch, ganz gleich ob aktiverer Teilnehmer oder Zuhörer, geführt. Am zweiten Tag war der Ablauf etwas mehr in Vorträge mit anschließenden Möglichkeiten für Diskussionen und Gedankenaustausch gegliedert. So hatte der Vortraghaltende die ihm gebührende Aufmerksamkeit, während die Teilnehmer sich im Anschluss mit anderen Teilnehmern und dem/ der Vorträger/ in über Gesagtes und weitere Gedanken austauschen konnten. Bei dem zweiten Barcamp Tag, in Bezug auf den Diabetes Typ 2, gab es zugleich 36 Teilnehmer/innen.
Ein kleines Resümee für diese Barcamps und auf noch hoffentlich viele weitere, digital als auch eines Tages wieder in Persona, folgt jetzt:
Es war wundervoll. Ich habe an beiden Barcamps teilgenommen und wünsche mir diesen Austausch so viel mehr und öfter. Als Typ 1. Diabetikerin empfand ich das erste Barcamp natürlich als etwas passgenauer, aber auch das Typ 2. Barcamp hat mich ganze vier Stunden lang absolut begeistert. Ich kannte Barcamps bisher nur in Person, live, sozusagen. Aber sowohl die Teilnehmerrunden und auch die Umsetzung des DBW e.V., in dieser digitalen Form, ist absolut empfehlenswert. Erst Recht in Zeiten wie diesen. Es ist an beiden Tagen gelungen, einen tollen Austausch zu kreieren. Auch wenn die Technik nicht immer und überall ab Sekunde eins mitspielen wollte, so erhielt man stets Unterstützung durch das Technik Team. Die Vortragsredner am zweiten Barcamp Tag haben sich allumfassend vorbereitet und wirklich eine super Leistung erbracht, welche durch den Austausch an die Vorträge noch vielseitiger wurde.
Ich kann und möchte jedem Leser/ Leserin ein Barcamp nur empfehlen. Für manche ist vielleicht der persönliche Austausch mit unbekannten Menschen (in Person) eine kleine Herausforderung. So bietet aber ein online Barcamp eine wirklich tolle Möglichkeit, dennoch in Kontakt zu treten, sich auszutauschen und zu merken “Hey wir sitzen doch alle im selben Boot. Irgendwie, irgendwo. Auch wenn jedes Boot anders erbaut und vorangetrieben wird, im Grunde genommen ist es dasselbe Gewässer, welches wir täglich befahren, denn wir alle haben eine Diabeteserkrankung mit der wir leben, oder kennen eine an Diabetes erkrankte Person im Freundes- Familienkreis”. Und selbst wenn es nur die Erfahrung war und ist, einmal ein virtuelles Barcamp erlebt zu haben, so ist es dies allemal wert.