Diabetes und Covid
Aktuelles und Besonderheiten
Aktueller Stand zu Covid: Vorsichtig bleiben!
Glücklicherweise ist die Covid-Pandemie beendet. Dies stellen nicht nur die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und unsere Gesundheitsbehörden fest. Vielmehr erleben wir alle es ja selbst: Die Infektionszahlen steigen zwar immer wieder in gewissem Umfang an, aber nicht im Ausmaß von 2020 und den Jahren danach, fallen dann aber auch rasch wieder ab, und die Verläufe sind in der Mehrzahl wesentlich milder und weniger gefährlich als damals. Dies liegt daran, dass inzwischen bei uns in der Bevölkerung durch die Impfungen eine Grundimmunität aufgebaut werden konnte, welche uns alle schützt.
Damit das so bleibt muss jedoch häufiger geimpft werden. Denn etwa sechs Prozent der Menschen, die eine Covid-Infektion mit Symptomen haben, erleben längerfristige Komplikationen wie starke Ermüdbarkeit, Nerven- oder Herzerkrankungen. Konsequent sollten daher alle Älteren (über 75 Jahre) und jüngere Menschen mit Grunderkrankungen (wie Diabetes) alle sechs bis zwölf Monate eine Auffrischimpfung erhalten, am besten im Herbst zusammen mit einer Grippe-Impfung (Influenza).
Quellen:
Wo finde ich Informationen zu den zugelassenen Impfstoffen?
Das IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) informiert über zugelassene Corona Impfstoffe. In den Beiträgen sind beispielsweise Informationen über die Art des Impfstoffs, den Umfang der Zulassung, den Ablauf der Impfung, Einzelheiten der Zulassungsstudie, die Wirkung des Impfstoffs, das präventive Potenzial und den Nebenwirkungen enthalten. Die Seite ist etwa ein Jahr alt und soll 2026 wieder aktualisiert werden:
https://www.gesundheitsinformation.de/covid-19-coronavirus-krankheit.html
Gehöre ich als Diabetiker*in zur Risikogruppe?
Als Diabetes-Betroffener ist zwar bei guter Stoffwechselkontrolle das Ansteckungsrisiko wahrscheinlich nicht höher als für Menschen ohne Diabetes. Wenn diabetesbedingte Begleit- oder Folgeerkrankungen wie Herzkreislaufprobleme oder Organschäden vorliegen, ist jedoch das Risiko für schwerere Verläufe und Komplikationen höher. Schützen Sie sich daher gut vor einer Ansteckung (im Zweifel Mund-Nasenschutz!) und beachten Sie die aktuellen Impfempfehlungen!
Wie schütze ich mich als Diabetiker*in am effektivsten?
Hier gelten die allgemeinen Empfehlungen: Halten Sie größtmöglichen Abstand, niesen und husten Sie in die Armbeuge, waschen und desinfizieren Sie Ihre Hände und tragen Sie bei Menschenansammlungen ggf. eine Atemschutzmaske.
Warum hilft mir gerade jetzt eine gute Blutzuckereinstellung?
Grundsätzlich sollten Sie ja immer darauf achten, dass Ihr Blutzucker gut eingestellt ist. Das gilt jedoch im Zusammenhang mit dem Risiko einer Ansteckung durch eine Infektionskrankheit umso mehr. Experten gehen davon aus, dass im Falle einer Coronavirus-Infektion ein gut eingestellter Blutzucker das Risiko für Komplikationen vermindern kann.
Das heißt: Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Diabetesmedikamente vorrätig haben und diese wie verordnet einnehmen. Kontrollieren Sie, wenn nötig, den Blutzucker sehr regelmäßig und messen Sie bei hohen Werten auch die Ketone. Und ganz wichtig: Scheuen Sie sich nicht, bei Fragen oder Unsicherheiten Ihren Diabetologen anzurufen. Nehmen Sie Ihre empfohlenen Kontrolltermine wahr.
Sind Schwangere besonders gefährdet?
Aktuell gibt es keine Hinweise, dass Schwangere empfänglicher sind, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Eine Infektion mit einem besonders schweren Krankheitsverlauf wäre aber ein besonderes Risiko für den Schwangerschaftsverlauf. Daher sollten Sie besonders auf einen zuverlässigen Impfschutz achten.
Ist ein größerer Vorrat an Diabetesmedikamenten erforderlich?
Aktuell gibt es keine Meldungen zu Lieferengpässen von Medikamenten und Hilfsmittel. Bei einer Infektion kann es sein, dass Sie möglicherweise mehr Insulin benötigen als üblich. Größere Vorräte anzulegen, ist allerdings nicht notwendig. Vermeiden Sie aber eine Unterbrechung der Medikation.
Denken Sie rechtzeitig an das Folgerezept von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Geben Sie das Rezept rechtzeitig an Ihre Apotheke.
Wenn Sie nicht selbst in die Apotheke kommen können, weil Sie krank sind, oder Angst vor dem Coronavirus haben, so können Sie bei vielen Apotheken den Botendienst nutzen. Bestellen Sie per App, Mail oder Fax oder auch telefonisch Ihre Medikamente vor. Ihre Apotheke bringt es Ihnen – gerne auch kontaktlos – bis an die Haustür. Oder vielleicht können Angehörige und Nachbarn Ihre Medikamente in der Apotheke abholen.
Muss ich meine Diabetestherapie anpassen?
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie Ihre Therapie im Fall einer Infektion verändern sollten. Verändern Sie auf keinen Fall selbständig Ihre Diabetestherapie.
Was tue ich, wenn ich mich angesteckt habe?
Rufen Sie Ihren Arzt an und befolgen Sie die Anweisungen. Nehmen Sie Ihre Medikamente wie verordnet ein, kontrollieren Sie Ihren Blutzucker und besprechen Sie mit Ihrem Arzt die weitere Vorgehensweise. Achten Sie auf die Anzeichen einer Hyperglykämie, überwachen Sie kontinuierlich den Blutzucker, nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich.
Wenn der Blutzucker unter 70 mg/dl (3,9 mmol/l) oder unter dem Zielbereich liegt, essen Sie leicht verdauliche Kohlenhydrate. Der Blutzucker sollte innerhalb von 15 Minuten überprüft werden, um sicherzustellen, dass der Blutzuckerspiegel steigt. Wenn der Blutzuckerspiegel mehr als 240 mg/dl (13,3 mmol/l) beträgt, sollten Ketone überprüft werden, ggf. wiederholt, Bei mittleren oder hohen Ketonwerten sollte ein Arzt konsultiert werden. Falls Sie ein Messsystem für kontinuierliche Glukosemessung anwenden, überprüfen Sie auch die Genauigkeit der Sensoren mittels blutiger Zuckermessung.
Sie haben weitere Fragen?
Nutzen Sie das unser Angebot Expertenmail und -telefon und lassen Sie Ihre Fragen von unseren Experten beantworten.
(Gesundheitsinformation.de ist eine Website des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Es gehört zum gesetzlichen Auftrag des IQWiG, allgemeinverständliche Gesundheitsinformationen für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung zu stellen)