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Der DBW im Gespräch mit der Politik

Unsere Präsenz im Landtag zum Weltdiabetestag 2021 hatte ein positives Nachspiel. Herr Jochen Haußmann MdL, der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, bot uns Mitte März einen Austausch per Video-Konferenz zu unseren Themen an.

Gespräch mit Jochen Haußmann (MdL) – die Wichtigkeit unserer politischen Arbeit! 

Wir konnten dabei unsere Sorge darüber ansprechen, dass sich leider die stationäre Versorgung der Menschen mit Diabetes stetig verschlechtert. Denn das System der Fallpauschalen benachteiligt diabetologische Leistungen so sehr, dass unter dem Kostendruck in Kliniken andere Bereiche gefördert und Diabetologie benachteiligt wird. Dies betrifft auch die Universitäten, wo das Land ja Verantwortung trägt. Es gibt dazu ein warnendes Papier des leider schon seit einem Jahr nicht mehr einberufenen Fachbeirats Diabetes, denn diese Entwicklung sorgt auch dafür, dass immer weniger Diabetologen für die ambulante Versorgung zur Verfügung stehen.  

Auch Herr Haußmann hält Diabetes-Prävention für sehr wichtig. Dieses Thema ist leider trotz wiederholter Anläufe im Fachbeirat gescheitert. Wir plädierten für Angebote in Kindergärten und Schulen wie den „Schulapfel“ (natürlich regional) und Trinkbrunnen, für die Verbesserung der Ernährungskenntnisse der Kinder und für die Wichtigkeit von Bewegungsangeboten – die leider in der Pandemie viel zu kurz kamen. Auch sollte die Lebensmittelampel dringend verpflichtend eingeführt und nicht nur freiwillig bleiben.  

Zur Arbeit der Wieland-Stiftung interessierte Herrn Haußmann besonders unsere Idee einer Zertifizierung von Pflege-Einrichtungen. Wir konnten das Konzept dazu näher erläutern. Wir betonten dabei die Wichtigkeit der praktisch hochqualifizierten Diabetesberater*innen und plädierten sehr dafür, dass endlich, wie in Rheinland-Pfalz, die staatliche Anerkennung dieses zentralen Beratungsberufs bei uns und auf Bundesebene vorangetrieben wird.  

Unsere erfolgreiche Arbeit für Kinder und Jugendliche (besonders DIAschulisch, aber auch digitale Barcamps) konnten wir schildern. Weiteres Material zu diesen Themen wurde dankbar entgegengenommen. Das Projekt von Schulgesundheitsfachkräften, welches auch in Baden-Württemberg als Pilotprojekt in fünf Schulen unter Federführung der Unfallkasse Baden-Württemberg gestartet ist, wurde von Herrn Haußmann mit Interesse aufgenommen. Ihn interessierten hierzu auch die Ausbildungsinhalte.  

Der Politiker zeigte sich beeindruckt, dass wir uns als Selbsthilfe trotz aller Schwierigkeiten durch die Einschränkungen der Pandemie nicht in unseren Zielen und Arbeit beirren lassen und digitale und Online-Angebote ausgebaut haben. Er versprach, sich für Vorstöße seiner Partei zugunsten der staatlichen Anerkennung der Diabetesberater*innen und für eine Aktivierung des Fachbeirats Diabetes beim Sozialministerium einzusetzen und wollte sich auch um aktuelle Zahlen zu den Diabetologen und Diabetesabteilungen kümmern. 

Dr. Albrecht Dapp