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Marius reist (Teil 2)

Hallo meine reiselustigen Diabetiker!

Marius und im Hintergrund sind Heißluftballons
Marius vor Skyline
Marius im Zug

Bilder: Marius Neumann

Ich bin seit dem letzten Bericht von Griechenland über die Türkei in die Emirate, Sri Lanka und nach Indien gereist.

Zuallererst möchte ich erzählen, dass mich durch den letzten Bericht zwei Leser kontaktiert haben, denen ich auch bei ihrer Reiseplanung bzw. ihren Bedenken in Bezug auf das Insulin helfen konnte! Das hat mich riesig gefreut! Scheut euch also nicht mir zu schreiben.

Innerhalb 8 Wochen gibt es wieder sooo viel zu erzählen... Ich beschränke mich auf einen größeren diabetischen Zwischenfall in Sri Lanka und den Problematiken bei den Einreisen/Transits.

Aber der Reihe nach:

Nach der Türkei bin ich ziemlich spontan in die Vereinigten Arabischen Emirate gereist. Ich habe mich fest darauf eingestellt, dass es dort bei der Einreise aufgrund der Masse an Insulin zu größeren Problemen kommen wird, denn die Medikamentenregelungen bzw. Einstufungen zur Droge sind dort sehr strikt und nicht wirklich leicht ersichtlich. Vorbeugend habe ich neben dem Insulin alle "fragwürdigen" Medikamente sicherheitshalber in der Türkei gelassen, um kein Risiko einzugehen.

Bei der Ausreise aus der Türkei gab es glücklicherweise keinerlei Probleme, zusätzlich habe ich gefragt, ob ich in den Emiraten zum Zoll gehen sollte bzw. das Insulin anmelden sollte - der Beamte meinte, dass das niemand interessieren wird...

Die erste Hürde war also geschafft und tatsächlich - vor Ort interessierte sich nicht wirklich jemand dafür!

Ich wurde nur nach der Scanner-Kontrolle gefragt, was sich in der Tasche befindet, musste sie aber weder öffnen noch die Dokumente zeigen.

Meine Reise nach Sri Lanka beinhaltete einen Transit innerhalb Indiens und dort gestaltete sich das ganze Thema unerwarteterweise deutlich spannender!

Bei dem Transit musste ich die Dokumente zeigen und die Sicherheitskräfte inspizierten jede einzelne Packung! Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass sie jeden Fussel in meinem Rucksack durchsuchten! Ich musste jeden Papierschnipsel rausholen. Den anderen Transitreisenden erging es hierbei genauso.

Letztendlich hat auch hier alles geklappt und ich konnte beruhigt weiterreisen und war für die richtige Einreise nach Indien schon mal vorgewarnt.

Diese verlief ca. 3 Wochen später etwas lockerer.

So eine große Menge Insulin hat der Kontrolleur offenbar noch nie zuvor gesehen, und ich musste ihm mehrfach meine Reisepläne erläutern, bis er es ohne weitere Fragen akzeptierte, aber auch hier hat wieder alles geklappt!

Nun steht planmäßig Ende November noch ein Flug nach Thailand an, hier mache ich mir aber keine Sorgen, da es doch ein sehr touristisches Land ist.

Was aber war jetzt mit dem angesprochenen Zwischenfall?

Trotz gut verlaufender Blutzuckerwerte schnellten die Werte aus dem Nichts extrem nach oben, mehrere große Insulinverabreichungen, Sport und kaum Kohlenhydrate halfen kurzfristig, um die Werte wieder einzufangen!

Zuerst dachte ich der am Vorabend gesetzte Sensor ist defekt, doch das konnte ich durch das blutige Messen ausschließen. Zusätzlich nutzte ich eine neue Spritze, um sicherzugehen, dass es auch nicht daran lag. Allerdings überstiegen die Werte teils die 500er Marke, sodass der Sensor nichts mehr angezeigt hat (das wusste ich bis dato nicht, dass er irgendwann überfordert ist)!

Also war ständiges blutiges Messen angesagt um den aktuellen Blutzuckerwert zu ermitteln!

Glücklicherweise war ich mit mehreren Deutschen unterwegs und konnte ihnen direkt die Problematik erklären und habe sie darum gebeten direkt einen Notarzt zu rufen, falls ich umkippen sollte!

Generell gilt:

Begebt euch UMGEHEND in ärztliche Behandlung (egal in welchem Land!) um Schlimmeres zu vermeiden.

Nach meiner eigenen Diagnose hatte ich eine "Diabetische Ketoazidose" - ausgelöst durch eine vermutliche Blasenentzündung. Natürlich bin ich nach wie vor kein Arzt und weiß bis heute nicht, ob das der Grund war, dass das Insulin nicht mehr gewirkt hat, jedoch traute ich mir zu, mich selbst zu "behandeln".

Ich musste also die Infektion schnellstmöglich in den Griff bekommen und trank literweise Tee, aß Obst und nahm Elektrolyte zu mir. Es wurde letztendlich langsam besser und nach 2,5 Tagen waren die Werte schon wieder im Normalbereich.

Da ich einen solchen Zwischenfall aber noch nie hatte, war ich auch sehr angespannt...

Das Leben mit Diabetes wird einfach nie langweilig!

Habt ihr Fragen? Braucht ihr Tipps oder wollt ihr einfach nur meine Reise verfolgen?

Dann schaut auf Instagram unter @neumannweltweit vorbei!

Gruß Marius