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Was ist Selbsthilfe eigentlich?

Wenn man selbst noch nie Mitglied einer Selbsthilfegruppe war, ist es vielleicht schwierig, sich darunter etwas vorzustellen, und oftmals entsteht das klassische Bild eines Stuhlkreises. Doch das hat definitiv nichts mit Diabetes Selbsthilfe zu tun!

Menschen sitzen am runden Tisch

pixabay

Schild mit Aufschrift Selbsthilfe

Thomas Reimer / Adobe Stock

Diabetes-Selbsthilfe ist mehr als eine Gruppe, die sich regelmäßig trifft 


Kern und Basis der Diabetes-Selbsthilfe ist eine Gruppe von Menschen, die an Diabetes erkrankt sind. Diese treffen sich regelmäßig, um sich auszutauschen und Informationen zu erhalten. Dabei geht es um Tipps und Hilfestellungen für den Umgang mit Diabetes im Alltag:

  • Wann und wie oft misst Du deinen Blutzuckerspiegel? 
  • Welche Werte hast Du und wie gehst Du damit um?
  • Welche Kontrollen sind wichtig?
  • Gibt es neue Medikamente, Techniken, wofür / wogegen?
  • Kennst Du einen guten Diabetologen, zu dem ich gehen kann?
  • Die Industrie hat ein neues Gerät herausgebracht. Wer hat schon Erfahrungen damit?
  • Tipps zu Ernährung und Bewegung, Alltagsgestaltung mit Diabetes
     

Dieser Austausch ist sehr wertvoll. Jeder kann sich einbringen. Jeder darf etwas mitnehmen. Es tut gut, sich verstanden zu fühlen mit seinen Problemen und Gefühlen über die Erkrankung. Es ist wichtig, Neues zu erfahren, besser den Diabetes zu meistern. 

Interessenvertretung in alle Richtungen 


Aber Selbsthilfe ist noch so viel mehr. Je größer eine Gemeinschaft ist, desto stärker wird sie wahrgenommen. Zum Beispiel in der Politik. Es macht eben einen Unterschied, ob man als Einzelner mit einem Politiker über seine Wünsche und Anliegen spricht oder ob eine große Gemeinschaft Betroffener Ihre Wünsche und Anliegen vorbringt. 

Die Interessen der an Diabetes Erkrankten müssen nicht nur gegenüber der Politik, sondern auch gegenüber Krankenkassen und Ärzten vertreten werden: 

  • Welche Behandlung für Diabetes wird von den Krankenkassen übernommen?
  • Wie sieht es mit Zuzahlungen aus?
  • Welche technischen Hilfsmittel erhalte ich auf Rezept?
  • Wie oft sollte/darf ich zum Arzt?
     

Vertreter der Selbsthilfe sprechen zwar immer für alle Betroffenen. Aber wenn der Gegenüber feststellt, dass man nur für wenige Mitglieder spricht, kommt leicht der Eindruck auf, dass das vorgebrachte Anliegen nur wenigen Betroffenen wichtig ist. 

Gemeinsam können wir etwas bewirken. 

Selbsthilfe steht auch für Fortbildung 


Das Informationsangebot ist heutzutage riesig. So kann man in Zeitungen und Zeitschriften nützliche Artikel finden, aber genauso im Internet. Es gibt Volkshochschulkurse, andere Veranstaltungen und YouTube-Tutorials zu beinahe allen möglichen Themen. 

In der Selbsthilfe geht es auch um Fortbildung. Schon der Austausch in der Gruppe ist eine Fortbildung. Hier erhalte ich praxisrelevante Informationen bzw. profitiere von Erfahrungen. Zudem gibt es immer wieder Gäste und Vorträge, die im Rahmen von Gruppentreffen stattfinden und einen intensiven Austausch ermöglichen. Selbstverständlich werden auch online-Treffen organisiert. 

In der Selbsthilfe erhalte ich Fortbildung – meistens ohne extra Kosten. 

Mitglieder der Selbsthilfe profitieren von Beratungsangeboten 


Oftmals gibt es in der Selbsthilfe auch Spezialisten. Die haben Zusatzqualifikationen erworben und kennen sich deshalb zu bestimmten Themen besonders gut aus. Nachfolgende Themen In der Diabetes-Selbsthilfe können beispielsweise besprochen werden:

  • In medizinischen Fragen hilfreiche Tipps für die Beratung durch den Hausarzt oder Diabetologen
  • Fragen zur Ernährung und zum Diabetes-Alltag
  • Hinweise zu technischen Hilfsmitteln
  • Fragen zu Schwerbehinderung, Krankenversicherung, Straßenverkehr, etc.
  • Inklusion, Betreuung in KiTas und Schulen
     

Spezialisten stehen der Gruppe und dem Einzelnen sehr gerne für Auskünfte zur Verfügung. 

Die Selbsthilfe ist auch eine gute Informationsquelle 


Jeden Tag prasseln die Informationen von allen Seiten auf uns ein. Wer behält da den Überblick? Und wer den Durchblick? Wer trennt die Spreu vom Weizen? 

In der Selbsthilfe werden Informationen gesammelt, gesichtet und bewertet und wichtige, aktuelle Themen an die Mitglieder weitergegeben. Dies geschieht bei Gruppentreffen, auf der Homepage, im Newsletter und per Social Media. 

Aktuell informiert wird man in der Selbsthilfe. 

Weitere Vorteile der Selbsthilfe 


Wenn man sich als Gruppe zusammenschließt gibt es auch noch weitere Vorteile:

  • Geldwerte Vorteile durch Kooperationen
  • Professionalisierung und Qualitätssicherung
  • Zugang zu Rechtshilfe
     

Ein Vorteil darf nicht unerwähnt bleiben, die Beteiligung. Mitglieder der Selbsthilfe berichten von dem tollen Gefühl, nicht alleine zu sein. Es hilft bei der Bewältigung des Alltags und motiviert. Zudem gewinnt man an Zuversicht und Selbstsicherheit und kann oftmals seine Erkrankung besser akzeptieren. 

Sei dabei – mach mit – es lohnt sich! 

Autor: Andreas Kneiphoff, DBW