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Mit guter Diabetes-Vorbereitung sicher in den Urlaub reisen!

Der Sommer naht und damit auch bei vielen die Freude auf Urlaub!

Ketoazidose-Schema vom Kirchheim Verlag

© Kirchheim-Verlag | Schema zur Vermeidung einer Ketoazidose bei Pentherapie.

Ob nah oder fern - mit einer guten Vorbereitung steht einer sicheren Reise nichts im Weg. Deswegen wollen wir Euch heute einige Informationen und Tipps an die Hand geben, damit Ihr Euch gut vorbereiten und unbesorgt verreisen könnt. Dazu haben wir Euch wichtige Dokumente verlinkt.

Wenn Ihr etwas vermisst, freuen wir uns über eine Nachricht.

 

Wichtige Punkte vorab klären
 

mit dem Diabetesteam:

  • Besprecht vorab mit dem betreuenden Diabetesteam, wo die Reise hingeht und was es bei der Insulintherapie zu beachten gilt. Schließlich wirkt sich Zeitverschiebung, Hitze, mehr Bewegung, fremdes Essen, Sonnenbestrahlung der Injektionsstelle und noch vieles andere auf den Blutzucker aus. Auch kann bei Wärme von einer beschleunigten Insulinfreisetzung ausgegangen werden. Ein etwaiger Pumpendefekt sollte als unvorhergesehenes Ereignis unbedingt mit dem behandelnden Team durchgesprochen und entsprechende Maßnahmen notiert werden, sowie ausreichend Material zur vorübergehenden Injektionstherapie mitgeführt werden.
     

Allgemeine Vorbereitung: 

  • Unbedingt sollten die Beipackzettel Eures Insulins mit ins Gepäck, da die Insuline im Ausland oft anders heißen und dort die Wirkstoffe vermerkt sind. 
  • Informiert Euch vorab wo im Urlaubsgebiet der nächste Arzt bzw. das nächste Krankenhaus zu finden ist und notiert Euch die Kontaktdaten des betreuenden Diabetesteams, um im Notfall schnell Kontakt aufnehmen zu können.  
  • Die Hotline-Telefonnummern des Pumpen-/Sensorherstellers sollten ebenfalls griffbereit sein.  
  • Am besten informiert Ihr Euch vorab beim Pumpenhersteller, wie lange es dauert, bei Pumpendefekt eine Pumpe ins entsprechende Reiseland zu schicken, oder ob eine Ersatzpumpe vor Ort zur Verfügung gestellt werden kann. Besonders in Ländern außerhalb von Europa kann die Bereitstellung einer Ersatzpumpe einige Zeit in Anspruch nehmen. Hierbei ist nochmals auf ein Vorgespräch mit dem Diabetesteam hinzuweisen, damit man bei einem unerwarteten Pumpenausfall sicher und schnell reagieren kann und die Übergangsphase bis zum Pumpenersatz nicht die Urlaubsfreude trübt. 
  • Informiert Euch über landestypische Speisen und deren Zubereitung, um Euren Bedarf an Insulin besser abschätzen zu können. Bei unbekannten Speisen sollte der Blutzucker im Anschluss engmaschiger kontrolliert werden, um starke Unterzuckerungen zu vermeiden.
      

Ausreichend Medikamente mitnehmen! 

  • Sicher werden die Koffer generell vollgepackt sein, doch für eine Reise mit Diabetes sollte immer nochmal großzügig mehr Insulin und Verbrauchsmaterial eingepackt werden. Mindestens doppelt so viel, wie üblicherweise nötig, ist hierbei ein guter Anhaltspunkt. Optimalerweise wird der Diabetesbedarf auf mehrere Gepäckstücke/Mitreisende aufgeteilt.  
  • Auch eine gut ausgestatte Reiseapotheke für die „klassischen“ Reisekrankheiten sollte nicht fehlen. 
     

Flugreise mit Diabetes – Tipps für einen entspannten Flug
 

  • Steht eine Flugreise an, empfiehlt sich ein Formular/Ärztliche Bescheinigung (in englischer Sprache) zum Mitführen im Flugzeug, um Probleme bei Zoll und Einreise zu vermeiden. Ein entsprechendes Formular finden unsere Mitglieder im Mitgliederbereich. Hierbei wird mit dem behandelnden Diabetesteam der notwendige Diabetesbedarf aufgelistet und kann damit ins Handgepäck genommen werden. Das Insulin muss zwingend ins Handgepäck, da es im Frachtraum schnell zu kalt werden kann und das Insulin somit unbrauchbar wird.
  • Manche Pumpen und CGM-Geräte sollten nicht durch Röntgengerät und Körperscanner, ein normaler Metalldetektor geht. Gebt direkt an der Sicherheitskontrolle Bescheid, damit Ihr/Euer Kind gesondert kontrolliert wird. Ihr könnte Euch auch beim jeweiligen Hersteller informieren, welche Form der Sicherheitskontrolle möglich ist.
  • Hyponahrung und das Blutzuckermessgerät sollten während der Reise leicht zugänglich sein. 
     

Was noch wichtig ist:
 

  • Insulin vor extremer Kälte und Hitze unbedingt schützen: Insulin welches verfärbt oder kristalliert ist, bitte nicht mehr verwenden! Um Euer Insulin vor Hitze zu schützen, solltet Ihr es keinesfalls im Auto liegen lassen. Für unterwegs empfiehlt es sich auf spezielle Kühltaschen für Diabetesbedarf zurückzugreifen, diese gibt es in unterschiedlichen Größen und das Insulin ist auch bei großer Hitze geschützt. Solltet Ihr die Pumpe zum Baden abnehmen, so kann diese auch zwischenzeitlich in der Kühltasche gelagert werden, da die Pumpe keinesfalls in der prallen Sonne liegen sollte. Habt ihr die Pumpe einige Zeit nicht am Körper getragen, empfiehlt es sich auch, den Schlauch einmal neu zu füllen, um das eventuell aufgeheizte und dadurch unwirksame Insulin aus dem Schlauch zu leiten. 
  • Prüft auch Euren Impfstatus bevor es in exotischer Länder geht, eventuell auch Euren Auslandskrankenschutz und die Kriterien der Reiserücktrittsversicherung. 
  • Führt eine Anleitung zur Behandlung einer Ketoaziodose mit, um im Notfall nicht lange suchen zu müssen. Diese und eine hilfreiche Packliste sowie weitere Tipps findet Ihr hier.
  • Auch die aktuelle Bolus-/Basaleinstellungen der Pumpe solltet ihr schriftlich dabeihaben. Sollte eine Ersatzpumpe benötigt werden, könnt ihr die Daten schnell übertragen; optimalerweise gibt es auch einen alternativen Therapieplan vom Diabetesteam für die Überbrückung bis zur Ersatzpumpe. 
  • Durch Hitze und Wasser können sich die Kleber von Katheter und Sensoren leichter lösen und abfallen. Zusätzliche „Über-Kleber“ und ein erhöhter Verbrauch sind einzuplanen. 
     

Zu guter Letzt:
 

Nach der Reise ist vor der nächsten Reise, was lief gut? Was kann man nächstes Mal besser machen? Notiert Euch die wichtigsten Punkte, dann ist die nächste Reise schneller geplant!

Nun wünschen wir Euch einen unbeschwerten und erholsamen Urlaub! 

Autor: Anica Towae, Vorstandsmitglied DBW und Diabetes Guide DDF 
Quellen: Kirchheim Verlag: Notfall-Schema Ketoazidose