Weltdiabeteswoche 13. - 19.11.2023

Beweg Dein Leben!  Bewegung ist das Motto zum diesjährigen Weltdiabetestag am 14.11.2023.

 

Landesdiabetestag am 14.11.2023 in Stuttgart

Gemeinsam veranstalteten ADBW und DBW anlässlich des WDT einen Landesdiabetestag in Stuttgart. Zu dieser Veranstaltung waren alle an Diabetes erkrankte Menschen sowie Angehörige und Interessierte eingeladen.

Diabetestag Stuttgart 2023 – ein wichtiger Termin!

Trotz des miserablen Wetters war der Diabetestag am 14. November 2023 in Stuttgart lebhaft besucht. Die vielen - geschätzt 150 - Besucher, Betroffene, aus Selbsthilfe, Ärzteverbänden, Industrie und Politik, erwartete ein breites und interessantes Programm. Zur großen Freude waren unter den Besuchern auch Prof. Beischer, der frühere Diabetologe aus dem Bürgerhospital, und Prof. Böhm, früher am Landesgesundheitsamt. Organisatorisch nicht optimal war das Verbot der Hausverwaltung, im Haus der Wirtschaft für eine gut erkennbare Beschilderung zu sorgen, um die Suche nach den Seminarräumen zu erleichtern. Auch der Zugang zur vorhandenen Bewirtung im Erdgeschoss des großen Gebäudes war schlecht erkennbar.

Drei Patienten-Seminare

Kurzweilig und praxisnah informierte Dr. Stefan Gölz aus Esslingen darüber, welche wichtigen Informationen die modernen Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung liefern und wie Mann/Frau diese für eine gute Beurteilung der Einstellung nutzen kann. Frau Dr. Astrid Tombek aus Bad Mergentheim informierte umfassend über das, was man heute über eine sinnvolle Ernährung bei Diabetes wissen sollte, und traf damit voll das Interesse vieler Besucher, wie viele Diskussionsfragen zeigten. Leider nur kurz konnten Dr. Andrea und Bernhard Walter aus Breisach zu Bewegung bei Diabetes motivieren. Denn eine Vollsperrung der Autobahn verhinderte ihre pünktliche Ankunft. Die Industrie informierte über Mess-Systeme und Hilfsmittel für den Diabetes-Alltag.

Podiumsdiskussion startet mit Statements

Im späteren, von Prof. Lobmann sehr versiert moderierten Plenum, trafen die Zuhörer auf dem Podium wohlwollende Vertreter der Politik und der AOK. Alle Referenten hatten im Vorfeld die vom DBW gesammelten Rückmeldungen erhalten. Darin teilten Betroffene ihre aktuellen Sorgen, Nöte und Anliegen im Diabetesalltag mit. Leider aber gingen die Referenten nur auf das ein, was sie in ihrem eigenen Horizont für wichtig und wert zu sagen hielten und folgten damit der gewohnten Tendenz von Politikern und Funktionären. So enttäuschten sie diejenigen, welche Antworten auf ganz spezielle Anliegen erwartet hatten.

Nachwuchs an Diabetologen gefährdet

Frau Prof. Kellerer, die Stuttgarterin und Past-Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft, konnte nicht genug betonen, wie sich aktuell die Situation der Versorgung der Menschen mit Diabetes immer weiter verschlechtert. Im ganzen Land werden Diabetesabteilungen in den Kliniken abgebaut. Denn angesichts der desolaten finanziellen Situation in den Kliniken besteht bei den Klinikverwaltungen kein Interesse an diesem wichtigen Fach, obwohl doch ein sehr großer Anteil der Menschen, die in Kliniken behandelt werden müssen, einen Diabetes mitbringen. Um die Versorgungsqualität aufrecht zu erhalten und teure Komplikationen zu vermeiden forderte sie daher diabetologische Expertise auf allen Versorgungsebenen. Dafür gibt es gerade jetzt vor einer geplant großen Strukturreform der Kliniken reale Chancen, sofern sie genutzt und ihre Forderungen gehört werden. In der Person von Manne Lucha konnte die Referentin dabei den gegenwärtigen Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz ansprechen. Diabeteskompetenz in Kliniken könne aus der Sicht von Frau Prof. Kellerer gerne auch durch eine Vernetzung mit spezialisierten Praxen geboten werden. Sie verwies auf die gesetzlichen Vorgaben für die Hygiene in den Kliniken. Analog könnte es auch mit der Diabetesversorgung funktionieren. Wirksame Steuerungsinstrumente, um für die nötige Expertise zu sorgen, könnten im geplanten Finanzierungssystem Aufschläge bei Vorhaltung diabetologischer Kompetenz oder Abschläge bei deren Fehlen darstellen. Die derzeitige Diskussion um die Krankenhausstrukturreform konzentriere sich leider nur auf Qualitätsvorgaben im Sinne einer Hochspezialisierung. Die allgemeine Innere Medizin bleibe dabei auf der Strecke. Diese aber werde im Gegensatz zur Hochspezialisierung in der Fläche dringender benötigt. Die Diabetologie könne mit dieser allgemeinen Inneren Medizin jedoch gut verbunden werden.

Dr. Wolfgang Stütz aus Bretten sah als Vertreter der ambulanten Diabetologie (noch) eine gute Versorgungssituation, verkannte aber nicht die Gefahr, dass es künftig nicht mehr genügend diabetologisch qualifizierte Ärzte geben könnte, wenn solche nicht mehr in den Kliniken ausgebildet werden.

Selbsthilfe fordert mehr Unterstützung und eine bessere Vernetzung

Helene Klein verwies auf die Angebote der Selbsthilfe und deren Defizite und Probleme, z.B. bei der Finanzierung von DIAschulisch, der Wieland-Stiftung und bei den weit verbreiteten Defiziten der Ausbildung zum Diabetes in der Pflege. Außerdem forderte sie eine stärkere Vernetzung zwischen allen Beteiligten unter konsequenter Einbeziehung der betroffenen Menschen durch die Selbsthilfeorganisation(en).

Die AOK verweist auf Fortschritte

Herr Johannes Bauernfeind verwies als Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg auf die Fortschritte in der Versorgung von Menschen mit Diabetes durch die HZV (hausarztzentrierte Versorgung), die Selektivverträge und die CGM-Finanzierung durch die AOK. Bedenken bereitete allerdings allen Betroffenen und Fachleuten seine Position, er halte Diabetesabteilungen in Kliniken grundsätzlich für verzichtbar.

Gesundheitsminister besorgt über Krankenhaus-Strukturreform

Gesundheitsminister Manne Lucha verwies auf seine Probleme mit der derzeitigen Planung der Krankenhaus-Strukturreform und plädierte wiederholt auf einen Abbau der Sektorengrenzen zwischen ambulant und stationär. Angesichts der sehr aufgeregten Stimmung in der politischen Diskussion seien alle Überlegungen und manche guten Projekte für eine bessere Verhältnisprävention des Diabetes allerdings derzeit nicht ansprech- und durchsetzbar.

Auf dem Podium wird weiter über die Gesundheitsversorgung diskutiert

Während die Referenten in ihren Referaten nur zum Teil auf die ihnen lange vorab vorgelegten Fragen, Sorgen und Anliegen der Betroffenen ein- und viele davon übergingen, gestaltete sich die Podiumsdiskussion eher nachdenklich, aber temperamentvoll. Allerdings musste Minister Lucha entgegen der ursprünglichen Planung sehr schnell wieder die Veranstaltung verlassen und blieb viele Antworten schuldig. So konnte auch die vorbereitete demonstrative Übergabe der zusammengefassten Beiträge und Klagen der Betroffenen nicht mehr stattfinden.

Ein politischer Pakt als Lösung

Einen hoffnungsstiftenden Ausblick lieferte der Vorsitzende des Sozial- und Gesundheitsausschusses Florian Wahl MdL, indem er einen Pakt der demokratischen Parteien anregte, um auf Landesebene die Probleme und Defizite abzubauen, welche derzeit noch bestehen. Er verwies auf den Erfolg der Lobbyarbeit, durch welche wir, der DBW zusammen mit der ADBW, in den letzten Jahren im Land bei der Politik viel Verständnis erreicht haben. Ein solcher Pakt erlaube es womöglich, einen Weg zu finden, die benötigten Ressourcen (Sachmittel) für die schon laufenden Projekte zu erschließen.

Autor: Dr. Albrecht Dapp (ehem. Vorstand DBW)

Blick in ein Seminar
Blick in die Ausstellung
Plenum lauscht dem Podium
Blick in die Ausstellung
Blick in Seminar
Blick auf das Podium
Blick auf das Podium
Blick in Seminar
Die Podiumsteilnehmer
Blick in die Ausstellung
Blick ins Plenum
Blick aufs Podium
J. Bauernfeind am Rednerpult
Minister Manne Lucha am Rednerpult
J. Bauernfeind am Rednerpult
Bild von Helene Klein am Rednerpult
Bild von Prof. M. Keller am Rednerpult
Bild in die Ausstellung
Bild des DBW-Stands

Bilder: DBW

 

Weltdiabeteswoche 14. - 20.11.2022

Der November steht ganz im Zeichen des Weltdiabetestages. In der Woche davor gab es bereits ein Interview mit Herrn Prof. Dr. Seufert, Diabetologe und Vorstand der ADBW, in der Sendung "Kaffee oder Tee" des SWR mit dem Titel "Leben mit Diabetes". Dieses Interview ist in der ARD-Mediathek verfügbar, hier der Link: Leben mit Diabetes.

Für uns ist es der Weltdiabetestag nicht alleine ein einzelner Tag sondern vielmehr eine ganze Woche, in der wir mit verschiedene Aktivitäten auf die "Volkskrankheit" Diabetes aufmerksam machen wollen:

Podiumsdiskussion

Herausragend ist sicher die Podiumsdiskussion am 14.11., 17 Uhr, die wir gemeinsam mit der ADBW im Rathaus Stuttgart organisieren. Wir haben sowohl politische Vertreter als auch Krankenkassen und Ärzte auf dem Podium - und Ihr? Jeder kann dabei sein und sich an die Diskussion beteiligen! Das ist echte politische Teilhabe. Nutzt diese einmalige Gelegenheit. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

Habt Ihr Anliegen und Themen, die gefragt und diskutiert werden sollen, könnt Ihr uns diese vorab per Mail an info@diabetiker-bw.de schicken.

Aber auch im Livestream könnt Ihr noch Fragen einbringen und habt Gelegenheit mit dabei zu sein. Den Link findet Ihr etwas weiter unten.

Nachbericht

Weltdiabetestag – Die Stunde der Politik 

Die zentrale Veranstaltung von DBW und ADBW zum Weltdiabetestag in diesem Jahr gelang mit einem neuen Format besonders gut. Neu war, dass die Veranstaltung zwar in Präsenz im Stuttgarter Rathaus stattfand, jedoch per Livestream ins ganze Land übertragen wurde. Damit konnten auch Mitglieder, welche die Fahrt nach Stuttgart aus den unterschiedlichsten Gründen scheuten, live dabei sein und sich auch aktiv an dem Austausch beteiligen. Als Video steht es übrigens weiterhin im Netz.  

Link zur Podiumsdiskussion im Rathaus Stuttgart 
14.11.2022, 17 Uhr

Zur Videoaufzeichnung


Mit Sozialpolitikern und Krankenkassen im Dialog über Diabetes 

Unserer Einladung zum Austausch über diabetespolitische Landesthemen waren die sozialpolitischen Sprecher von Grünen, CDU, SPD und FDP zusammen mit führenden Vertretern der AOK und Privatkrankenkassen gefolgt. Und so saßen ganz stimmig Petra Krebs (Grüne), Dr. Michael Preusch (CDU), Florian Wahl (SPD) und Jochen Haußmann (FDP) im Halbkreis neben Johannes Bauernfeind (Vorstandsvorsitzender der AOK) und Dr. Ralf Kantak (Vorsitzender des Verbands der PKV) neben der DBW-Vorsitzenden Helene Klein und ADBW-Sprecher Prof. Lobmann und tauschten sich unter der souveränen Moderation von Prof. Jochen Seufert (Freiburg) zu unseren Themen aus. 

Diabetologische Versorgung – Hausärzte und Kliniken sowie in Schulen und KiTas 

Zentrales Thema war dabei das Problem, dass sich die diabetologische Versorgung im Land stetig verschlechtert, da immer weniger Diabetologen in immer weniger diabetologischen Klinikstrukturen ausgebildet werden, worunter insbesondere die Bedürftigsten leiden, nämlich die Kinder mit Diabetes und die pflegebedürftigen alten Betroffenen. Dass das Modell DIAschulisch zwar derzeit enorm nachgefragt, jedoch immer noch nicht von der Politik gefördert wird, wurde dabei ausführlich diskutiert. 

Diabetes-Prävention kommt noch viel zu kurz 

Weitere heiß diskutierte Themen waren die Prävention – trotz verschiedener Anläufe im Fachbeirat Diabetes ist dazu noch kein Projekt in Baden-Württemberg auf den Weg gebracht worden. Die Verhinderung von Amputationen bei diabetischem Fuß – ein fertiges und erfolgreiches Projekt in Baden-Württemberg scheiterte letztlich an der Finanzierung - und Diabetes und Covid-19. 

Schwierigkeiten bei der Digitalisierung und in der Selbsthilfe durch die Pandemie 

Hier wurden auch die Probleme angesprochen, welche in der Diabetikerbetreuung und der Selbsthilfe durch die Pandemie und den Shutdown entstanden sind. Dazu zählen auch die täglichen Querelen mit der Digitalisierung in den Praxen sowie die derzeit noch fehlende Finanzierung der modernen digitalen Formen des Austauschs in der Selbsthilfe angesichts der aktuellen Probleme, wieder konventionelle Gruppentreffen zu organisieren. 

Fazit: Es bleibt viel zu tun! 

So lebhaft war der Austausch, dass der zunächst geplante Zeitrahmen weit überschritten wurde. Zufrieden äußerten sich alle Teilnehmer über die Qualität, die Sachlichkeit und die Organisation, auch für das Knüpfen von neuen Verbindungen zum Austausch.  

Autor: Dr. A. Dapp, Vorstand DBW 

AOK-Vorsitzender Johannes Bauernfeind erläutert die Sicht der Kassen
Aus dem Rathaus per Livestream in die Welt
DBW-Vorsitzende Helene Klein forderte Unterstützung für die Selbsthilfe
Die gesundheitspolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen im Dialog
Dr. Albrecht Dapp warb für bessere Ausstattung der Projekte
Florian Wahl, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD und Vorsitzender im Ausschuß Soziales
Spüren wie sich Retinopathie auswirkt
Zum Schluss ein gemeinsames Gruppenfoto

Bilder: Medienmacher, DBW

Erstes digitale Elterntreffen am 16.11.

Außer der Podiumsdiskussion freuen wir uns auch auf das bereits angekündigte erste digitale Elterntreffen am 16.11.. Meldet Euch gerne per Mail dazu an unter a.towae@diabetiker-bw.de. Auch hier habt Ihr die Möglichkeit, Themen und Fragen (vorab) einzubringen, die wir dann beim Elterntreffen ansprechen. Wir freuen uns auf einen regen Austausch der Familien.

Nachbericht

Am Mittwoch, 16.11.22, fand das erste digitale Elterntreffen des DBW statt. Fünfzehn Familien meldeten sich an und schickten vorab Fragen und Themenwünsche. 

Kennenlernen und vertrauensvoller Austausch über Diabetes hilft Eltern 

Nach einer ersten Vorstellungsrunde entstand schnell eine herzliche Runde und ein vertrauensvolles Miteinander. Neben „alten Hasen“ waren besonders auch Familien, deren Kinder während der Corona-Pandemie erkrankt sind, am Austausch interessiert. Teilweise kannten sie noch keine anderen betroffenen Familien und waren dankbar für Tipps. Während der knapp 3-stündigen Veranstaltung wurden unterschiedlichste Themen angesprochen. Besonders schwierige, schlaflose Nächte mit schwankenden Werten sind eine große Herausforderung. So tat es den Eltern gut, sich verstanden zu fühlen und zu sehen, dass es anderen auch so geht. 

Setzen von Katheter und Sensoren 

Auch die Angst vor dem Setzen von Kathetern und Sensoren war ein Thema, zu dem es viele gute Ratschläge und Erfahrungen aus der Runde gab. Es wurde zugleich aufgezeigt, wie wichtig eine altersgerechte Mitbestimmung der Kinder ist, um eine gute Diabetesakzeptanz zu erreichen. 

Fortsetzung der Elterntreffen in Planung 

Dass die Selbsthilfe und der gemeinsame Austausch wichtig sind, zeigten die positiven Rückmeldungen der Eltern. Der DBW plant daher zukünftig regelmäßig digitale Elterntreffen, um auch Eltern aus Regionen ohne aktive Selbsthilfegruppen die Möglichkeit zum Austausch zu geben.  

Autor: Anica Towae, DBW Vorstand und DDF Diabetes Guide Kinder & Jugend 

Vor Ort in Apotheken

Darüber hinaus sind wir wieder in Apotheken und informieren über Diabetes und Prävention. Unsere Sozialreferenten haben dies in die Hand genommen und sind, unterstützt durch unseren Vorstand, in einigen Apotheken vor Ort.

VITA Apotheke in Bad Cannstatt 

In Bad Cannstatt kamen am 19.11. bei einer Aufklärungsaktion zu Diabetes Christine Sturgess, Diabetesguide, und Eric Bayerschen, Sozialreferent, mit zahlreichen Kunden einer Apotheke ins Gespräch. Das Personal unterstützte dabei trotz "Rush hour" herzlich und tatkräftig die Aktion! 

Es zeigte sich zum einen, dass viele Menschen zögern sich mit dem Thema Diabetes überhaupt im gemeinsamen Dialog auseinandersetzen. Und das unabhängig davon, ob sie oder ein Angehöriger bereits erkrankt sind. Zum anderen gab es aber bei einigen Menschen auch die Bereitschaft Präventivmaßnahmen zu besprechen, ihr statistisches Diabetesrisiko zu ermitteln und ihren Blutzucker messen zu lassen. Insgesamt lässt sich festhalten, dass weitere Aufklärungsaktionen dringend notwendig sind angesichts der steigenden Zahl an Menschen mit Diabetes. 

Für die tolle Unterstützung vor Ort danken wir ganz herzlich! 

Autor: Eric Bayerschen, Mitglied DBW und Sozialreferent DDF 

Rathaus Apotheke in Tamm 

Auch in Tamm, nahe Ludwigsburg, fand eine Informationsveranstaltung anlässlich des Weltdiabetestages in der Rathaus Apotheke statt. Interessierte konnten sich bei Anica Towae, Diabetes Guide Kinder & Jugend, über Ihr individuelles Diabetesrisiko und Präventionsmaßnahmen informieren und hatten zusätzlich die Möglichkeit sich einen Blutzzuckersensor zur kontinuierlichen Messung von unserer Vorstandsvorsitzenden und Diabetesberaterin (DDG) Helene Klein anbringen zu lassen. Dieses Angebot interessierte besonders Menschen, denen bereits ein erhöhtes Risiko aufgrund von vorangehender Gestationsdiabetes oder Häufung von Diabetes in der Familie bekannt war.  

Herzlichen Dank an die Rathaus Apotheke für die Unterstützung der Aktion! 

Autor: Anica Towae, Vorstand DBW und Diabetes Guide Kinder & Jugend DDF 

VITA Apotheke in Bad Cannstatt
Rathaus Apotheke in Tamm
Rathaus Apotheke in Tamm
Rathaus Apotheke in Tamm

Bilder: DBW

 

Weltdiabetestag – ein wichtiger Hebel, um die Politik für Diabetes zu sensibilisieren

Seit einigen Jahren nutzen wir, die Diabetiker Baden-Württemberg und die ADBW (Arbeitsgemeinschaft Diabetologie Baden-Württemberg), den Weltdiabetestag für politische Aktionen. Der WDT wird jährlich am 14. November begangen, dem Geburtstag von Frederick Banting, dem „Entdecker“ des Insulins. Er ist von den Vereinten Nationen ausgerufen, um auf die Krankheit Diabetes aufmerksam zu machen, an welcher weltweit hunderte Millionen Menschen leiden, in Deutschland mindestens 8 Millionen.

Die Politik muss immer wieder an ihre wichtigen Aufgaben bei Prävention (Verhinderung) von Diabetes und seinen Folgen und der angemessenen Versorgung von Betroffenen erinnert werden. Wir haben daher im letzten Jahr einen gemeinsamen Informationsstand im Landtag zusammen mit der ADBW „hautnah“ Kontakt mit den Landespolitikern gesucht. Dabei konnten wir nicht nur Kontakte knüpfen, sondern auch Informationen zu den drängendsten Problemen weitergeben. Das war ausgesprochen hilfreich, denn einzelne Politiker haben sich danach ausführlich bei uns zu einzelnen Fragen informiert.

Dies mündete beispielsweise in eine parlamentarische Anfrage der FDP-Landtagsfraktion an das Sozialministerium ein. In dieser geht es darum, wie es um die Betreuung von Kindern, Jugendlichen, Alten, Pflegebedürftigen und in Kliniken behandelten Menschen mit Diabetes im Land steht. Wir hoffen, dass davon ein Mehr an Aufmerksamkeit und eine Verbesserung der Situation gerade in diesen Brennpunkten resultiert. Denn es sind ja einige unserer Projekte der Selbsthilfe zu Kindern, Jugendlichen und alten Menschen nur unsicher und unzureichend finanziert.

Auch 2022 wird es wieder eine an die Politik gerichtete Veranstaltung geben. Dazu haben wir, wieder mit der Fachgesellschaft ADBW zusammen, die sozial- und gesundheitspolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen Grüne, CDU, SPD und FDP mit Spitzenvertretern von Krankenkassen ins Stuttgarter Rathaus eingeladen. Die Veranstaltung findet „hybrid“ statt. Dadurch können auch alle Mitglieder per Lifestream daran teilnehmen. Themen werden sein: Die prekäre Situation der Versorgung von Menschen mit Diabetes in Baden-Württemberg, sowohl ambulant als auch in Kliniken, die Möglichkeiten, Chancen, aber auch Probleme der Digitalisierung in der Diabetologie sowie Diabetes und Covid-19.

Wir freuen uns auf die Veranstaltung und die Begegnung mit den Politikern.

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Das war unsere DBW Weltdiabeteswoche 2021

Eindrücke, Ergebnisse und Emotionen

2021 hatte sich unser Verein wirklich viel vorgenommen zur Feier des 100-jährigen Jubiläums des Insulins: Eine Woche war unser Vorstand unterwegs, traf sich im Landtag mit Politiker:innen um auf die Versorgungsglage in Baden-Württemberg und Deutschland aufmerksam zu machen, drehte Videos mit unseren Forderungen für Prävention und Versorgung oder war in Presse und Radio vertreten. Darüber hinaus waren Ehrenamtliche und Vorstände in Apotheken, Unternehmen und Kliniken unterwegs, klärten auf, gaben Informationen über den Weltdiabetestag und Diabetes an Interessierte.

Wir haben viele Menschen getroffen, denen die Volkskrankheit Diabetes noch nicht so bewusst war. Wir haben aufgeklärt und viele Gespräche geführt. Wir nehmen für uns mit, dass wir Diabetes noch mehr ins Blickfeld der Politik rücken müssen und Menschen aufklären. Wir werden unsere Anstrengungen in Projekten für Jung und Alt wie beispielsweise bei DIAschulisch und in der Wieland-Stiftung fortsetzen und intensivieren.

Ganz herzlich danken wir allen Ehrenamtlichen, Apotheken, Unternehmen und dem Landtag Baden-Württemberg, die den Weltdiabetestag zu etwas Besonderem haben werden lassen.

Weltdiabetestag-Videos: Unsere Forderungen an die Politik für eine gute Diabetesversorgung

Scene am Stand des DBW im Stuttgarter LAndtag.
Eindruck vom DBW-Stand im Stuttgarter Landtag.
Verandtwortliche vor dem Stand des DBW im Stuttgarter Landtag.
Interview der DBW-Spitze im Stuttgarter Landtag.
Unser DBW Stand im Landtag ind Stuttgart mit Anica Towae, Dr. Albrecht Dapp und Helene Klein.

V.l.n.r.: Anica Towae, Dr. Albrecht Dapp, Helene Klein

Anica Towae im Interview vor dem Stuttgarter Landtag.
Dr. Dapp im Gespräch.
Helene Klein im Interview vor dem Stuttgarter Landtag.
Die Rollups des DBW und der Wielandstiftung im Stuttgarter Landtag werden begutachtet.
Scene am DBW-Infostand im Stuttgarter Landtag.
Der Moderator der "Leute"-Sendung im SWR 1 Studio.
Stand am Thementag 2021, Mediclin Staufenburg in Durbach

Stand am Thementag 2021, Mediclin Staufenburg in Durbach

Stand am Thementag 2021, Mediclin Staufenburg in Durbach

Stand am Thementag 2021, Mediclin Staufenburg in Durbach

Vorstandsvorsitzende Helene Klein und Prof. Dr. Ralf Lobmann bei SWR 1 Leute im Studio.

Helene Klein und Prof. Dr. Ralf Lobmann bei SWR 1 “Leute”-Sendung

Aktion in Kliniken

Aktion in Kliniken

Elke Brückel stellte Schulungsteilnehmer:innen die Arbeit der Diabetes Selbsthilfe und des DBW in der Vincentius-Klinik in Karlsruhe vor.

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Gesundheitstag der Bosch GmbH

Gesundheitstag der Bosch GmbH

Am Donnerstag, 21.10.2021 fand im Bosch Werk Abstatt ein Gesundheitstag statt und die Diabetiker Baden-Württemberg e.V. waren mitvertreten.

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DBW zu Gast bei SWR 1 Sendung "Leute"

DBW zu Gast bei SWR 1 Sendung "Leute"

SWR 1 Radio: Die Sendung „Leute“ hat ein Gespräch mit DBW Landesvorsitzender Helene Klein und Prof. Dr. Ralf Lobmann (ADBW) zum Thema Diabetes am 09.11.2021 aufgenommen. 

Zum Podcast

Unsere DBW Weltdiabeteswoche

Mach mit vom 8.11. bis 14.11.2021
 

Zum diesjährigen Weltdiabetestag am 14. November feiern Menschen weltweit das 100- jährige Jubiläum der Entdeckung des Insulins durch Frederick Banting. Wir feiern mit und zwar eine ganze Woche vom 8. bis 14. November! Wir möchten als Selbsthilfeverein dieses Jahr über Prädiabetes in der Öffentlichkeit aufklären, Vorurteile über Diabetes abbauen und Menschen für diese Krankheit sensibilisieren. Ihr seid herzlich eingeladen, mit uns die Weltdiabeteswoche zu begehen.  

Das erwartet Euch vom 8.-11. November: 

  • Stuttgarter Landtag: Am 10.11. sind wir im Landtag zusammen mit der ADBW und klären Abgeordnete über die jetzige Versorgung von Betroffenen in Baden-Württemberg und Deutschland auf. Es ist uns als Selbsthilfeorganisation ein wichtiges Anliegen, dass wir uns politisch für Menschen mit Diabetes einsetzen. Wir wollen, dass diese auch politisch wahrgenommen werden und die Schwachstellen in der Versorgung an die Politiker adressiert werden. Der aktuellen Verschlechterung der Versorgung muss entgegengesteuert werden. Vertreten vom DBW sind Helene Klein, Elke Brückel, Anica Towae und Dr. Albrecht Dapp sowie Mitarbeiter:innen aus der Geschäftsstelle.

  • Geplanter Informationstag an Schulen: Zum Weltdiabetestag informieren wir Schüler:Innen und Lehrkräfte über Diabetes und Schule. Zudem erzählen wir über den Weltdiabetestag und die Entdeckung des Insulins. 

  • Aktion in Kliniken: Wir stellen in der Weltdiabeteswoche unseren Verein bei Diabetes-Schulungen vor. Unter anderem in der St. Vincentius-Klinik in Karlsruhe. Elke Brückel wird hierbei im Rahmen einer Schulung unseren Verein vorstellen und die Arbeit der Selbsthilfe repräsentieren.

  • Thementag zum Weltdiabetestag in der Staufenburgklinik am 13.11.2021: Unsere Mitglieder Hr. Bäumle, Herr Blaschke sowie Helene Klein sind mit einem Infostand am Thementag anläßlich des 100-jährigen Jubiläums des Insulins dabei. Kommt vorbei und besucht uns!

  • Landesweite Aktion mit Apotheken: In zusammenarbeit mit Apotheken begehen wir diesen Jubiläumstag mit Infos und Aktionen wie Blutzuckermessen. 

  • Wieland-Stiftung Diabetes im Alter mit Kampagne: am 1.12.2021 wird die Wieland-Stiftung in Spaichingen Hausärzte und medizinische Fachangestellte zum Thema "Menschen mit Diabetes Typ 1 werden älter" und in Technikneuerungen schulen. Hinter der Wieland-Stiftung stehen engagierte Ehrenamtliche. Die Schulungen übernehmen Helene Klein und Dr. Albrecht Dapp.

Ihr wollt selbst ein Teil vom Weltdiabetestag 2021 sein und mitmachen? Postet ein Foto mit einem blauen Kreis unter dem #Weltdiabetestag2021 und #WeltdiabetesWocheDBW auf Facebook https://www.facebook.com/DiabAktivBW und anderen Kanälen. Ihr könnt auch eure Fenster oder Gebäude blau erstrahlen lassen und so ein Zeichen setzen. 

 

Prädiabetes – Unser Leitthema zum Weltdiabetestag

Was ist Prädiabetes und wie hoch ist mein Risiko?

Wenn man von Prädiabetes spricht, meint man die Vorstufe zu einer Diabeteserkrankung für Typ 2. Viele Menschen in Deutschland haben durch Faktoren wie Bewegungsmangel oder ungesunde Ernährung ein erhöhtes Risiko an Diabetes zu erkranken. Zur Zeit sind ca. 7 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Doch die Zahl steigt. Um Menschen darüber aufzuklären und zu sensibilisieren, möchten wir zum Weltdiabetestag darüber sprechen. 

Unser Diabetologe Dr. Albrecht Dapp erklärt:

Prädiabetes 

Bevor ein Diabetes (Typ 2) auftritt (manifestiert) lassen sich bei den meisten Menschen bestimmte Risiken erkennen. Diese Phase vor dem manifesten Diabetes bezeichnen viele als Prä-Diabetes. Dabei ist der Zucker-Stoffwechsel bereits gestört, die Diabetes-Grenzwerte jedoch (noch) nicht erreicht. Die Blutzuckerwerte sind jedoch ggf. auffällig, entweder nüchtern zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l) im Plasma oder kapillären Vollblut und / oder zwischen 140 bis 199 mg/dl (7,8 bis 11 mmol/l) im Zuckerbelastungstest.  

Wie hoch ist mein Risiko? 

In dieser Phase bestehen Risiken und Chancen. Denn einerseits können bereits Schäden im Körper, besonders an den Gefäßen, auftreten, andererseits kann ein Diabetes eventuell noch vermieden werden, sofern man energisch und konsequent gegensteuert. Es gibt also noch einen Weg zurück! Aber leider entwickeln derzeit immer noch bis zu 10 % der Menschen mit Prädiabetes jährlich einen Diabetes. Das eigene Risiko kann gut auf der Grundlage der Risikofaktoren Gewicht, Bauchumfang, (Un-)Bewegung, Alter, familiäre Belastung, jemals erhöhter Blutzuckerwerte, (un-) gesunder Ernährung und Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck ermittelt werden.

Risiko testen mit FINDRISK 

Eine zunehmende Störung der Insulinwirkung und eine nachlassende Insulinfreisetzung charakterisieren den Prädiabetes. 

Prädiabetes verhindern 

Die Insulinwirkung kann durch eine Verbesserung des Lebensstils (Bewegung, Ernährung, Gewichtsabnahme) erfreulich gebessert werden. Daher sollten Sie sich mindestens 30-60 Minuten an den meisten Tagen der Woche intensiv bewegen, Ihre Ernährung auf eine faserreiche, kalorienreduzierte Kost (z.B. Mittelmeerdiät) umstellen und Ihr Gewicht möglichst verringern, am besten in Richtung Idealgewicht (BMI 25 kg/qm). Ihr Alter und familiäre Belastung lassen sich nicht ändern, aber Ihr Lebensstil. Es lohnt sich, noch heute damit anzufangen! 

Was kann ich tun? 

  • Mein Risiko testen 
  • Gesunde Ernährung 
  • Gewicht senken 
  • Regelmäßige Kontrollen beim Hausarzt 

 

Risiko testen mit FINDRISK

Aktion mit Apotheken in Baden-Württemberg

Wir danken allen mitmachenden Apotheken für ihr Engagement zum Weltdiabetestag 2021.

Unseren Fördermitglieder/Mitgliedern:

  • Vitalapotheke im GHZ + Schwarzwaldapotheke in Gaggenau
  • Rathaus Apotheke in Elzach

Weitere Apotheken:

  • Sonnen-Apotheke in Kressbronn
  • Schloss-Apotheke Eislingen in Eislingen
  • Fontane Apotheke in Freiburg
  • Apotheke Rohr in Stuttgart

Rückblick

Das war der Weltdiabetestag 2020.

Mehr Infos